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Experimentelle Ziele der Jungh

Bild von inside
„Verstehst du etwas vom Punschen? Wenn nicht, dann lass es lieber sein, es könnte schlimmes passieren.“
- Theaterstück, „Dealer“



Berühmt und bekannt, wenn auch meist nicht so beachtet sind die Experimente der Jungh. An ihnen zerbrechen sich immer noch Theoretiker die Köpfe, denn wozu brauchten die Jungh solche Gestalten? Wozu haben sie ihre Experimente gemacht, was für einen Sinn sahen sie hinter einem gelungenen Experiment, was war ein gescheitertes? Was waren ihre Ziele? Was waren ihre Experimente?
Hatten sie überhaupt Ziele? Betrachtet man viele Religionen, so war die Erschaffung denkender Strukturen, auch Lebewesen genannt, meist ein schöpferischer Akt ohne einen eigentlichen Sinn, eine Art göttliche Laune, geboren aus dem Gefühl, das ohne dieses Leben, die Welt karg, leer und ohne die einzig wahren Geschöpfe keine vollkommene sei. (Diesen Akt der Selbstverherrlichung sollte sich jeder auf der Zunge zergehen lassen.) Ist also der schöpferische Akt ein reiner Selbstbeweis an die Großzügigkeit und Genialität ihrer Schöpfer selbst, an die Jungh?
Dies ist eine einfache, präzise und nicht zu verachtende Erklärung, auch wenn sie jedem wissenschaftlichen und eigentlich erklärendem widerspricht, aber wer daran glauben will, der muss jetzt nicht weiter lesen, denn im folgenden beschäftigt uns die Frage nach dem Sinn und Zweck der Spilmalrith.
Analysiert man die übersetzten Schriften, aber vor allem die paar wenigen Nachrichten über das Thema der Experimente, so werden immer wieder zwei Begriffe erwähnt, die Transportstruktur und die Sicherungsstruktur. Die Frage ist jetzt nicht nur, was diese Strukturen bedeuten, sondern ob überhaupt ihre Übersetzung richtig ist, denn ihnen wurde im Zuge der Äonen der Forschung verschiedene Bedeutungen und somit auch sinneswandelnde Begrifflichkeiten zugeschrieben. So hat man etwa diese Worte auch mit Vereinigungs- und Trennmechanismus übersetzt, mit Körper und Geist, mit (Seelen-)Wanderung und Tod und mit vielen, vielen mehr. Selbst heute existieren viele dieser Begrifflichkeiten parallel, denn ein eindeutiger Kontext konnte noch nicht wirklich gefunden werden.
Wir könnten jetzt also anfangen über die Worte und ihre Bedeutung zu philosophieren, aber das überlassen wir lieber Leuten, die sonst nichts besseres zu tun haben und wenden uns den realen Aspekten der Experimente zu. (Aufgepasst: reale Aspekte bedeutet nicht, dass das was folgt wahr sein muss. Wie oben erwähnt ist dies auch nur eine mehr oder wenige fundierte Theorie.)
Aus frühen Versuchen mit den Spilmalrith weiß man viel über ihren genetischen und entwicklungstechnischen Aufbau und fast ebenso viel über ihre Kopplung an die Raumstrukturen. (Es mag den ein oder anderen etwas pikieren, dass das Wort Versuch benutzt wird. Aber wenn man sich die frühere Forschung an den Spilmalrith anschaut, so kamen diese meist Tierversuchen, als lebenswürdigen Experimenten gleich.) Es ist nicht zu leugnen, dass ihre Strukturen außergewöhnlich sind und einen hohen Grad an Komplexität, um nicht zu sagen, einen bisher unentschlüsselten, aufweisen. Die Jungh haben in sie echte Anstrengungen setzten müssen, wenn man nach unserem heutigen Stand der Technik ausgeht.
Soviel zu dem Hintergrund der Theorie. Die Theorie geht von dem überlegten Ableben der Jungh aus, das heißt, dass sie ihres eigenen Schicksals bewusst waren. (Alleine der Punkt ist schon sehr schwammig.) Versuchten sie also etwas von sich in der realen, lebenden Welt zurück zu lassen? Nicht ganz, denn viele Wissenschaftler vermuten, dass die Spilmalrith als eine Art „Geister“ geschaffen wurden, Wesen, welche die Jungh in ihren Wesenssprung herüber gleiten lassen sollten. (Der Begriff Wesenssprung könnte man aus unserer Sichtweise auch mit dem Tod beschreiben, aber das wollten die lieben Wissenschaftler nicht.)
Die Theorie des Wesensprunges besagt, dass die Spilmalrith sowohl als Bindung, wie als Gefäß für die Jungh dienten und dienen sollen. Der Begriff Gefäß kann man mit der Sicherungsstruktur (also dem Sichern, Behalten, Bewahren) und die Bindung mit der Transportstruktur (also dem Festhalten, Transportieren an einen Ort) übersetzen. Der Grund der Dreiheit erklärt sich aus den drei unterschiedlichen Existenzen der Jungh, einmal als Kiraly, dann als Vitez und auch als Ei. Für alle drei wurden unterschiedliche, aber gleichmächtige Gefäße und Bindungsstrukturen aufgebaut. (Super! Drei gleich mächtige Gefäße um die Jungh in ihr Paradies zu führen.) Die Theorie weißt zudem den einzelnen Spilmalrith jeweils eine dieser Gruppierungen zu. So sind sich viele Wissenschaftler einig, dass den Ranmex die Vitez, den Malux die Kiraly und den Ekkarion die Eier zugewiesen wurden. (Und was ist mit mir? Ich meine, ich will auch ein Gefäß sein. Kann ich nicht das Gefäß für die Gefäße sein, oder so was?)
Sie erklärt auch, wieso die Ekkarion die wohl am längsten unerwachte Spezies war, denn zuerst mussten die beiden realen Bindungen (die Vitez und die Kiraly) ihren Platz aufgeben, bevor die Jungh einen endgültigen Wesenssprung mit dem Verschwinden ihrer Unsterblichkeitsstruktur passierten.
Was aber verstehen die Wissenschaftler dieser Theorie unter einem Wesenssprung. (Tod kann ja kaum sein, denn das wäre lebewesenstechnisch gesehen ein Schwachsinn.) Sie sehen die jetzige Form der Spilmalrith nur als Zwischenform an. In ihr „Leben“ die Jungh weiter (Auch Leben darf man in diesem Zusammenhang nicht sagen, hat mir ein Wissenschaftler gesagt, aber einen besseren, allgemein verständlichen Ausdruck konnte er mir nicht nennen.) und werden irgendwann wieder als neue, vereinigte Wesen, in denen alle drei Strukturen vereinigt sind, wieder hervortreten. Dazu müssen sich die Spilmalrith nur untereinander „einigen“ (Schon wieder ein Wort, zu dem mir keiner ein besseres nennen konnte.) um den Wesenssprung zu vervollständigen. Wieso die Jungh das nicht selber machen konnten, bleibt die Theorie schuldig. Aber es stehen noch zig Anschlusstheorien zur Verfügung, die das erklären wollen.
(Ich muss zu diesem Abschnitt sagen, dass ich lange überlegt habe, ob ich ihn überhaupt in das Buch mit aufnehme, da diese Theorie die unbegründetste von allen abgedruckten ist. Aber auf meiner Weg durch die Geschichte der Jungh haben mir immer wieder Leute genau diese Frage gestellt: Warum experimentierten die Jungh? Was waren ihre Ziele? Und bei meinen Nachforschungen bin ich auf die verrücktesten Erklärungen gestoßen, nur diese eine hier ist einigermaßen begründet und kann anhand der Veränderungen der Spilmalrith über die letzten fast 5 Äonen, früher nur aus Rückschlüssen aus den Untersuchungen der einzelnen Rassen, bevor man den Junghzusammenhang entdeckt hatten, sagen, dass sich ihre „innere Struktur“ stark verändert hat, ohne aber äußere Auswirkungen zu haben; sie scheinen sich „innerlich“ zu verändern. Neue Vergleiche aus der psionischen Theorie weisen darauf hin, dass ihre Struktur sich immer mehr den Wellenformen der Junghgeister anzupassen scheint. Aus diesem Grund habe ich die Theorie hier abgedruckt; sie ist zwar nicht vollständig und klingt über weiter Strecken recht surreal, aber sie ist die beste Erklärung, die bis heute gefunden werden konnte.)

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Bild von Drak

Dazu würde ich gerne Kalems

Dazu würde ich gerne Kalems Meinung hören :)

-> http://1w6.org/forum/raumzeit/spielen/2008-06-26-time-der-flug-vor-ashar...

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— PiHalbe: Katzulhu
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