1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln
Der Synachu-Krieger Kyas Krellich hat seinen Kampf auf dem politischen Parkett geführt - und war etwas weniger ruchlos als seine Gegner.
Er ist ein verdammt guter Diplomat: Der Beruf auf +++ bedeutet, dass er sich selbst mit den Details seines Berufes besser auskennt als die meisten Spezialisten. Er verhandelt besser als die meisten Geschäftsleute und kennt die politischen Gegebenheiten im System besser als die meisten studierten Politikwissenschaftler.
Da die SL kaum alle politischen Gegebenheiten vorbereiten kann, bietet es sich an, dass sie bei einer Frage zur Politik, für die sie noch keine Antwort festgelegt hat, einfach den Spieler oder die Spielerin von Kyas bittet, als Kyas etwas zu erzählen und dann auf Diplomatie zu würfeln, um zu sehen, wie nah das erfundene an der Wahrheit liegt. Je nach Plausibilität des Erzählten für die SL kann der Mindestwurf dafür bei 6 („hatte ich mir auch so überlegt“), 9 („klingt gut“), 12 („das ist doch etwas dick aufgetragen“), 15 („wie passt das zur aktuellen Situation?“) oder auch noch höher sein.
Jetzt aber endlich zu Kyas Krellch:
Eigenschaften:
Beruf: Diplomat: +++ (15)
Fertigkeiten:
Merkmale:
Ausrüstung:
Kampfwerte:
Bernd Pressler hat zu der
Bernd Pressler hat zu der Diplomatie-Regel nachgehakt:
Bernd Pressler - 10:26
Hm. Irgendwie erschliesst sich mir die Sache nicht ganz. Also: Der Spieler begibt sich in die Rolle von Kyas, der die Situation wie aus einer Erinnerung erzählt? Und dann wird basierend darauf die Schwierigkeit festgelegt? Also je anchdem, ob die Erzählung des Spielers mit der Vorstellung des Spielleiters übereinstimmt?
Da gefallen mir gleich zwei nicht dran. Erstens legt der Spieler den Schwierigkeitsgrad fest, was IMO nicht seine Rolle sein sollte. Damit gibt der Spieler auch die Situation vor, das bevorzugt erzählerisch begabte Spieler gleich in mehrfacher Hinsicht und läuft Gefahr, andere Spielsituationen und Spielstile gewaltig zu entwerten. (Der Klassische Vergleich ist immer der mit dem Kampf. Wird das da auch so gehandhabt? Wenn ja ist das ziemlich cool, weil es eine Parität der Situationen herstellt - aber gefallen tut mir das immer noch nicht)
Dann gefällt mir nicht, dass man als Spieler "in der Luft" operiert. Ich erzähle also und dann kommt der Spielleiter und sagt mir, wie sehr es mit seiner Vorstellung der Situation übereinstimmt. Was die Spielerautorität aus dem Kritikpunkt vorher ganz schnell in eine Scheinautorität verwandelt.
Klar kann man sich nur schwer umfassend mit dem Bereich Diplomatie beschäftigen und man will das auch nicht klein-klein ausspielen - ich sollte sagen: ich wäre dafür sowas nicht klein-klein auszuspielen, weil es für die anderen Charaktere etwas langweilig sein könnte. Aber IMO kann man ja schon die Ausgangssituation und das Ziel erfragen und darauf basierend eine Grundschwierigkeit festlegen. Wenn man jetzt viel Einfluss der Erzählung auf das ganze haben will, kann man die Erzählung des Spielers diese Schwierigkeit natürlich beeinflussen lassen. Das Ergebnis ist fast das gleiche wie im OP beschrieben, der Vorteil ist IMO aber, dass man als Spieler nicht mehr in der Luft operiert. Und es geht dennoch relativ schnell.
Dieses Prinzip sollte man dann aber auch bitte insgesamt anwenden. Also wenn man das in der Diplomatie kann, bin ich sehr dafür, diese Vorgehensweise auch beim Handgemenge anwenden zu können, oder beim Versuch ein Schiff durch eine schwierige Passage zu manövrieren ....
Arne Babenhauserheide - 12:02
Die Situation heißt im Endeffekt: Wenn du wissen willst, wie die politische Situation in einem bestimmten Gebiet ist, kann der Spieler einfach Details hinzufügen. Ich denke, ich sollte dazuschreiben, dass das für noch nicht festgelegte Details gilt: Wenn die SL gesagt hat, dass der Planet autoritär regiert wird, dann die Spieler nicht einfach festlegen, das es eine Demokratie ist. Er könnte aber sehr wohl erzählen, dass es einen demokratischen Untergrund gibt.
Die Regeln sind noch etwas ad-hoc, entsprechen aber dem, was ich in den meisten Situationen mache, wenn wir Informationen brauchen, die ein Spieler besser liefern kann als ich: Ich lasse einen Spieler erzählen und je nachdem, wie gut der Charakter ist, entspricht die danach von mir festgelegte Wahrheit mehr oder weniger dem erzählten.
Wenn mir im Kampf ein Spieler erzählt, dass mit Fernwaffen eine bestimmte Methode Vorteile gibt, gebe ich ihm den Vorteil wahrscheinlich einfach so (weil Kämpfe schnell gehen müssen). Wenn beim Manövrieren eines Schiffes mir jemand erzählt, dass es bestimmte Segeltechniken gibt (von denen ich noch nie was gehört habe), dann lasse ich ihn dagegen einfach auf eine passende Fähigkeit seines Charakters würfeln. Und wenn er Erfolg hat, dann stimmt das, was er sagt.
Einfacher gehalten: Der Spieler erzählt etwas (oder lässt seinen Charakter erzählen) und würfelt dann aus, wie sehr sich die SL an das Erzählte hält.
Es geht darum, die Hoheit über bestimmte Spielinhalte in begrenztem Maße abzugeben: Der politische Hintergrund ist wichtig, aber die SL muss ihn nicht vollständig definieren sondern übergibt an den Spieler eines Charakters, der eine entsprechende Fähigkeit hat.
Wie der Spieler das dann erzählt - ob als Kyas oder als kurzen Infodrop (“in der Region…”) - ist dem Spieler überlassen.
Im Endeffekt haben damit Hintergrundfähigkeiten einen Einfluss auf den Hintergrund des Spiels.
Bernd Pressler - 12:07
so gesehen finde ich das gut. :) weil es auf alle BEreiche des Spiels angewendet wird. Jetzt muss man nur noch Spieler irgendwie fördern, die darin nicht so begabt sind. :D Und das sollte man als SL doch hinkriegen.
Arne Babenhauserheide - 12:15
darf ich deinen Kommentar hier mit auf die Seite nehmen? (frei lizensiert unter GPL - wie der Rest der Seite)
Sowohl deine Nachfrage als auch die Erklärung dürften auch für andere interessant sein.
Bernd Pressler - 12:24
klar :)
Arne Babenhauserheide - 12:41
danke! Wie soll ich dich nennen? (bei den Klarnamen in G+ ist das irgendwie nie klar…)
Bernd Pressler - 12:45
kannst ruhig den Klarnamen verwenden :) Also den hier angegebenen. Ich poste das ja auch alles in einem öffentlichen Thread hier.
Arne Babenhauserheide - 14:31
ok :)
Und nochmal danke für dein Nachhaken: Ich finde es immer wieder herausfordernd, Texte so zu schreiben, dass sie wirklich für den Großteil der Leser klar, angenehm zu lesen und interessant sind. Und das einzige, was da wirklich hilft, sind Leser, die konstruktiv ihre Meinung sagen.
Kommentar hinzufügen