1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln
Der Text war veraltet - dank Athair weiß ich jetzt, dass Jan-Tobias Kitzel berichtet hat, dass das Gerichtsverfahren zwischen Nackter Stahl und Prometheus Games abgeschlossen ist.
Damit ist der gesamte restliche Artikel hinfällig und ich kann wieder guten gewissens Rollenspiele von Nackter Stahl und Prometheus Games kaufen, wenn sie mir gefallen.
... z.B. wartet da ein 1w6 Freunde auf mich - das will ich schon alleine vom Namen her haben :)
PS: Aus irgendeinem Grund ist der Beitrag dreimal in rsp-blogs aufgetaucht; meine Vermutung ist, dass die Titeländerungen zu Verwirrungen geführt haben - ob jetzt in drupal oder rsp-blogs weiß ich nicht.
hier kommt für Neugierige der alte Text
Ich habe diesen Artikel erstmal "aufgelöst", um etwas Zeit zum Nachdenken zu haben.
Das heißt, ihr könnt zwar unten noch nachlesen, was ich geschrieben habe, aber es steht nicht mehr auf der Startseite, und ich denke gerade darüber nach, ob es sinnvoll war, ihn zu schreiben.
Ich befürchte, dass ich einen wichtigen Teil des Gesamtbildes übersehen habe.
Daher möchte ich diesen Artikel auf eine einzelne Frage an euch reduzieren: Was ist die Handlungsweise, die für die Rollenspielgemeinschaft am Besten ist, wenn zwei in einen Konflikt geraten, den sie (aus welchen Gründen auch immer) nicht beilegen können?
Meine bisherige Antwort war "Klar und öffentlich sagen, dass es den Streit gibt, und dass man ihn jetzt ignorieren wird, weil er zu nichts führt."
Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob das wirklich stimmt, oder ob ich dabei wichtiges übersehe.
Wenn ihr darauf eine eigene Antwort habt, schreibt sie mir bitte!
Ab hier kommt der Ursprungsartikel.
Ich habe wieder im Forum von PG nachgehakt, und endlich eine Antwort bekommen. Kurzgefasst:
> Laß mich raten du kaufst auch keine Autos mehr bis sich der Umgang dort gebessert hat?
> [... snip "könnte ja sein, dass sie sich außergerichtlich geeinigt haben" ...]
> [... snip "wir verstehen uns eigentlich gut" ...]
> Wenn das also alles möglich ist, warum mußt du dann noch so ein Palaver veranstalten?
Und das wollte ich logischerweise so nicht stehen lassen, daher habe ich begründet, warum mir die Information wichtig ist:
Weil PG und NaSta damit verdammt viel Wirbel gemacht haben und ich von Leuten, die es geschafft haben, dass sich viele Leute in der Community an die Gurgel gegangen sind (d.h. sie haben Schaden verursacht!), zumindest erwarte, dass sie es nicht einfach unter den Tisch kehren, sondern offen sagen "OK, wir haben uns gezofft, aber wir haben uns wieder geeinigt und das unter uns aus der Welt geschafft".
Ich erwarte nichtmal die Info, was genau die Abmachung ist o.ä., sondern nur die Information "wir haben das unter uns geklärt" - im Idealfall vielleicht noch ein "tut uns Leid, dass wir die Community mit reingezogen haben".
(nein, ein "wir dürfen nicht öffentlich sagen, ob wir es unter uns geklärt haben" gilt nicht).
Ich messe Rollenspielverlage mit einer anderen Messlatte als Autohersteller. Beim Autohersteller weiß ich, dass er mich meist eh nicht als Kunden ansieht, sondern eher als Milchkuh, von der man so viel Geld pressen sollte wie möglich (noch schlimmer wir das bei vielen großen der Musikindustrie u.ä.). Entsprechend würde ich einem Autohersteller aber auch keinen Cent zu viel gönnen.
Bei einem Rollenspielverlag dagegen kaufe ich gerne mal ein Buch, weil es mich interessiert und ich die Idee toll finde, obwohl ich nicht weiß, ob ich es je spielen kann. Ich muss eigentlich keine neuen Rollenspielbücher mehr kaufen - alleine schon das kostenlos im Netz verfügbare Material reicht völlig aus, um genügend spannendes zum Lesen und spielen zu haben.
Aber ich will, dass Leute in Vollzeit Rollenspiele schreiben und veröffentlichen können, weil ich denke, dass das wichtig dafür ist, dass sich Rollenspiele noch weiter verbreiten und sich Rollenspieler stärker untereinander vernetzen (und es damit auf kleiner Ebene noch einfacher zu machen mehr Spieler zu finden - hat auch alles Vorteile für mich persönlich). Deswegen schaue ich immer wieder, dass ich Geld zur Seite lege, um in meinem Lieblings-Rollenspielladen ein weiteres Rollenspielbuch zu kaufen.
Verlage haben damit eine wichtige Rolle in unserer Subcommunity, und entsprechend messe ich sie mit der Messlatte, ob sie sich ethisch richtig verhalten. Ich will nämlich keine Monokultur-Rollenspielgemeinschaft, in der immer gleich geklagt wird, so dass sich kleine Verlage nicht mehr auf den Markt trauen. Die Klage hat beiden Publicity gebracht, und wenn andere Verlage das nachmachen würden, wären sie bald in einer Liga mit der Musikindustrie, was gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit angeht (allerdings logischerweise nicht, was Einkommen angeht).
Kurz: Einem Autoverkäufer würde ich keinen Cent schenken, einem Rollenspielverlag aber schon (auch deutlich mehr), denn der Rollenspielverlag bedeutet mir persönlich etwas. Entsprechend erwarte ich von den Verlagen aber auch, dass sie sich fair verhalten - und mache meine Kaufentscheidung davon abhängig (das nennt sich vote with your wallet - ich kaufe schließlich auch nicht bei Lidl).
Und deswegen erwarte ich von NaSta und/oder PG eine Info darüber, was aus der Klage wurde, die einiges an bösem Blut in der Community verursacht hat. Eure Kunden sind größtenteils erwachsen, und ich denke/hoffe, dass der Großteil der Rollenspieler bei die Information "wir haben uns untereinander geeinigt - tut uns Leid, dass wir euch mitreingezogen haben" positiv aufnehmen würde. Damit würden nämlich beide zeigen, dass sie auch erwachsen sind und zu ihren Entscheidungen stehen können.
Das habe ich auch in ihrem Forum geschrieben.
Ich würde ja auch gerne
Ich würde ja auch gerne wissen, wie das weiter- bzw. ausgegangen ist. Allerdings kann ich Dein Lamentieren und den Boykott kann ich aber nicht recht nachvollziehen, nicht zuletzt, da ja nur einer geklagt hat.
Wie dem auch sei, ich würde ja gerne wissen, wo das "Böses Blut" in der "community" gegeben hat und wer sich "an die Gurgel" ging. Davon habe ich, obgleich ich das damals durchaus verfolgt habe, nichts mitbekommen.
Grüße kirilow
Kann sein, dass ich nur
Kann sein, dass ich nur einfach Pech hatte und in die heftigeren Diskussionen geraten bin, aber ich habe einige Posts gesehen, die deutlich über die Grenze gingen - und ich kann die Auswirkung der Klage nur anhand meiner Erfahrung beurteilen.
Der Boykott liegt einfach daran, dass
(Prometheus Games) in der Klage einem Autor von Prometheus Games, der vorher bei NaSta war, vorgeworfen wurde, Verträge zu brechen und bewusst das Produkt von Nackter Stahl verzögert zu haben, um dem eigenen Produkt einen Vorteil zu verschaffen (sehr unfaires Verhalten), und dass
(Nackter Stahl) eine Klage mit fadenscheinigen Argumenten geführt wurde, die nachweisen sollte, dass das Produkt von PG ein Plagiat ist - eine Klage, die, wenn sie Erfolg gehabt hätte, jeden Rollenspielverlag in die Gefahr gebracht hätte, auch verklagt zu werden, weil doch alle irgendwie auf D&D, DSA und Midgard aufbauen.
Da ich selbst mir nicht anmaße zu entscheiden, ob das Verhalten des Autors wirklich unfair war, und weil ich die Auswirkung der Klage nur abschätzen kann, nachdem sie vorbei ist, boykottiere ich beide, bis die Sache mit der Klage aus der Welt ist (es sei denn, ich merke erst beim Blick in den Einband, dass das Buch von PG vertrieben wurde - ist mir letztens passiert :( ).
Schwachsinn!
ganz ehrlich, ich fasse mir an den Kopf! "dass Leute in Vollzeit Rollenspiele schreiben" - bei Nasta oder Prometheus? Ich meine letztere haben wohl glücklicherweise festangestellte Mitarbeiter, aber bestimmt keine Vollzeitautoren... Desweiteren hat Prometheus möglicherweise eingesehen, dass die veröffentlichung ein fehler war, oder womöglich gar ´NaSta, dass sie da Schwachsinn hoch 5 verzapft haben. Wenn du da näheres wissen willst, dann red auf ner Con mit den Leuten, aber zu glauben, dass man als Kunde im Hobbysegment RPG privilegierter ist als gegenüber Kunden, die bei Firmen einkaufen, die tatsächlich hochbezahlte Mitarbeiter haben. Neeeeeee, ich weiß nicht. Boykotier sie, das ist dein gutes Recht, aber bitte ohne diese Jammerei!!!
Ein Boykott hat ein Ziel
Ich boykottiere sie nicht, weil ich ihnen einfach weh tun oder über sie jammern will. Ich boykottiere sie, weil ich damit etwas erreichen will: Einfach die Klarheit, die heutzutage durch Foren und Blogs leicht zu erreichen ist, die ich bei Rollenspielverlagen sonst eben doch mehr sehe (oder zu sehen glaube) als bei irgendwelchen anderen Firmen.
Wir haben damals in der SR_D noch den Shadowtalk für das Arsenal 2060 und Mensch und Maschine mitgeschrieben, und das ist genau die Interaktion mit der Community, mit der Rollenspielverlage punkten können und dabei sogar noch Geld sparen. Vielleicht bin ich aus der Zeit auch vorgeprägt und etwas idealistisch - aber die Offenheit ist das, was ich aus dem Rollenspielbereich kenne.
Ich hoffe, dass seitdem die Situation nicht verschlossener wurde, obwohl es immer einfachere Mittel zur Kommuniktation gibt.
Die haben eine Halbinfo mit riesigen gegenseitigen Vorwürfen in den Raum geschmissen, und die sollten sie abschließen, sonst bleiben die Vorwürfe unnötig hängen.
PS: Das mit "Vollzeit" ist wohl noch zu sehr ein Traum... ich hoffe, dass sie es noch schaffen, Vollzeit zu gehen. Sich über sinnloses zu verklagen darf aber nicht der richtige Weg dazu sein.
Was Greifenklaue sagt
Dass der ganze Schwachsinn nicht mehr in der Öffentlichkeit breitgetreten wird, ist das einzig Gute an dem Vorfall. Sei froh über das Schweigen! Weitere Aussagen in öffentlichen Foren, würden wahrscheinlich weiteres böses Blut und "Schaden" bedeuten. Es sei denn, sie haben sich geeinigt, aber auch dann hat wahrscheinlich einer mehr Zugeständnisse machen müssen als der andere und so ist auch dann ein Schweigen fair vom "Gewinner" und besser für die Community.
Selbsternannte Retter der Rollenspielszene, die öffentlich Boykotts durchführen, sind für die Community wesentlich schädlicher, als ein im geheimen beendeter Streit.
> Selbsternannte Retter der
> Selbsternannte Retter der Rollenspielszene, die öffentlich Boykotts durchführen, sind für die Community wesentlich schädlicher, als ein im geheimen beendeter Streit.
Wenn er beendet ist, sehe ich das anders (dann kann man es auch öffentlich machen, dass er beendet ist). Aber im Forum von PG klingt es gerade so, als wäre er eben nicht beendet, sondern würde weiter schwelen - und dann hast du möglicherweise Recht.
Ich habe den Artikel gerade um eine Intro bereichert, dass ich nicht sicher bin, ob er richtig war. Grund (steht auch im Intro):
Ich befürchte, dass ich einen wichtigen Teil des Gesamtbildes übersehen habe.
Daher möchte ich diesen Artikel auf eine einzelne Frage an euch reduzieren: Was ist die für die Handlungsweise, die für die Rollenspielgemeinschaft am Besten ist, wenn zwei in einen Konflikt geraten, den sie (aus welchen Gründen auch immer) nicht beilegen können?
Meine bisherige Antwort war "Klar und öffentlich sagen, dass es den Streit gibt, und dass man ihn jetzt ignorieren wird, weil er zu nichts führt."
Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob das wirklich stimmt, oder ob ich dabei wichtiges übersehe.
Wenn ihr darauf eine eigene Antwort habt, schreibt sie mir bitte!
Conflict Resolution
LodlanD-Schreiber Jan-Tobias Kitzel hat auf seinem Blog über die Auflösung in der Sache berichtet: http://www.jtkitzel.de/2009/10/07/ns-vs-pg-urteil/
Nicht mitbekommen, danke!
Das hatte ich nicht mitbekommen - tausend Dank!
-> schreibe die Intro nochmal um.
Es tut mir Leid, dass ich mein Informationsdefizit nicht anders klären konnte.
Damit ist mein Boykott aufgehoben.
(ich habe auch meine anderen Texte zu dem Thema aktualisiert)
Nicht die Gerichte bemühen
"Was ist die für die Handlungsweise, die für die Rollenspielgemeinschaft am Besten ist, wenn zwei in einen Konflikt geraten, den sie (aus welchen Gründen auch immer) nicht beilegen können?" Es NICHT zum Gerichtsstreit kommen lassen, vor allem nicht wegen solcher Lapalien. Ggf. die internen arbeitsabläufe ändern...
PS.: Noch hohen Respekt vor Shadowrun, da scheint die Community wirklich gut beteiligt zu sein.
> hohen Respekt vor
> hohen Respekt vor Shadowrun, da scheint die Community wirklich gut beteiligt zu sein.
Zumindest war es so, als ich noch in der Liste aktiv war - wie es heute ist weiß ich nicht. Craze (damals Chefredakteur von SR) war auch in der Liste, und das mit dem Shadowtalk hat sich recht natürlich ergeben: Wir fanden es doof, dass es in den englischen Büchern keinen Shadowtalk gab und haben einfach angefangen, welchen zu schreiben. er hat das Potenzial dann wohl erkannt - realistischerer Shadowtalk als der, der von "echten Shadowrunnern" geschrieben wird, wird schwer zu finden sein :)
Die Videos sprechen allerdings dafür, dass das so weiterging :)
allerdings finde ich die gerade nicht... es waren teilweise geniale Ideen! (und gut umgesetzt)
Wobei das natürlich "unfair" ist: Die können auf das gesamte Potenzial der Cyberpunk-Fans und der Matrix-Fans zurückgreifen :)
Nicht die Gerichte
Das dachte ich auch - aber was ist, wenn es keine Lappalie ist?
Um das mal konkret zu machen: Was sollte ich tun, wenn jemand das EWS nimmt, die Regeln verbessert, veröffentlicht und sich dann weigert den Käufern auch die die Quellen zu geben (was die Lizenz allerdings ausdrücklich verlangt)?
Gericht?
Also, als jemand der beide Werke rezensiert hat, bleibt festzuhalten, dass der Vorwurf lächerlich war. Elyrion hat sich genauso bedient wie AC auch... Dass einer der Elyrion-Autoren vorher bei AC war, merkt man meinethalben auch, schließlich bedienen sie auch ein sehr ähnliches Genre, Steamfantasy.
Wenn Dir nun tatsächlich jemand 1W6 wortwörtlich wegkopiert, ist das evtl. etwas anderes - nur mal ernsthaft: wer würde das machen? ein hyphotetischer Fall, der nie so auftritt. wenn einer das machen will, ändert er es entsprechend ab. Und zwotens: Was glaubst du denn, was er dadurch verdienen kann, wenn er das kopiert? 2 Euro 30? Abseits der großen Lizenzen ist kein Geld zu verdienen und selbst mit ist da meist nicht viel drin.
Emotionen... und mehr Rollenspieler
Ich denke eh, dass die Klage eher eine emotionale Reaktion war als irgendwas anderes.
Beim 1w6 wäre das wortwörtliche wegkopieren ja noch nichtmal ein Problem (das darf jeder) - das einzige Problem wäre, wenn ich seine Verbesserungen nicht nutzen könnte :)
Ich persönlich hoffe, dass es im Rollenspielbereich Stück für Stück mehr Möglichkeiten geben wird, Geld zu verdienen, inklusive der dann kommenden größeren Gefahr, dass Leute unerlaubt Material von anderen verkaufen - aber um ehrlich zu sein weiß ich noch nicht, wie wir dahin kommen; und ich denke, die Hoffnung haben Leute schon lange. Dass PG inzwischen Festangestellte hat ist aber schon mal ein guter Schritt.
Effektiv läuft es alles darauf hinaus, wie wir es schaffen, mehr Leute zum Rollenspiel zu bekommen; ich habe gerade mal bei Nova angefragt, wie es auf der RPC lief - vielleicht ist das ein effektiver Weg.
Und vielleicht Rollenspiele, die verschieden viel Zeit erfordern - von "kurzer Dungeoncrawl ohne Vorbereitung" bis "Schüler verbringen jeden Nachmittag mit Rollenspielen"; idealerweise sauber skaliert, damit Leute auch dann weiterspielen können, wenn sich ihr Zeitbudget ändert. Dafür vielleicht interessant: Hast die die John Sinclair Rezension von PiHalbe gelesen?
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