1w6 - Ein Würfel System - Einfach saubere, freie Rollenspiel-Regeln

Was gibt dir Kraft?

Bild von Drak

Wer entsprechend der eigenen Werte handelt, hat in der wirklichen Welt mehr Energie. Warum darauf nicht eine InPlay-Resource aufbauen, die die Rolle von Bennies oder Chips übernimmt, ohne Metaspiel zu verlangen?

→ Direkt zu den Werten ←

Ich mache gerade den Kurs Lebe Balance von der AOK, weil ich nach meiner Doktorprüfung erstmal geistig und emotional völlig fertig war. Ein wichtiger Teil dabei sind die eigenen Werte. Wieso das nicht für was wichtiges nutzen? (meinen Werten entsprechend ☺1)

Ich mag das Konzept, dass Charaktere mehr erreichen können, wenn sie sich entsprechend ihres Konzeptes verhalten. Weniger gefällt mir, wenn diese zusätzlichen Möglichkeiten aus einer Spieltisch-Resource wie Bennies oder Chips kommen, also aus etwas, das außerhalb der Charaktere liegt.

Hier kommen Werte ins Spiel: Wer entsprechend der eigenen Werte handelt, hat in der wirklichen Welt mehr Energie. Also ist es plausibel, darauf auch eine InPlay-Resource aufzubauen, also Charakteren zusätzliche Möglichkeiten zu geben, solange sie sich ihre Kraft durch ihren Werten entsprechendes Handeln zurückholen.

Dafür müssen die Werte allerdings eine Quelle für Konflikte sein. Das geht über geschickt gewählte Schwächen. Oder es geht über eigentlich positive Werte, die Widersprüche kennen, und die zusätzliche Anstöße für das Spiel liefern.

Das Lebe-Balance-Programm zeigt 18 Werte. Um ein Konfliktfeld zu schaffen, können wir sie in 3 Gruppen von je 6 Werten zusammenfassen. Aus jeder Gruppe kann für einen Charakter genau ein Wert gewählt werden. Die Gruppen sind:

Handeln Sein Wollen
„Freiheit im Denken“ Genuss Wohlstand
Selbstbestimmung Leistung Soziales Ansehen
Abwechslung Macht Sicherheit
Tradition Bescheidenheit Toleranz
Anpassungsbereitschaft Fürsorglichkeit Gerechtigkeit
Regeltreue Zuverlässigkeit Umweltschutz

Für die Charaktererschaffung sollte aus jeder Gruppe ein Wert gewählt werden. Wann immer der Charakter diesem Wert folgt, erhält er einen Punkt innere Stärke zurück, die er für besondere Anstrengung nutzen kann — zum Beispiel für Boni auf Proben, oder um doch noch etwas länger durchzuhalten, Wundmali zu ignorieren, usw. In Fantasy und (noch mehr) Phantastik/Urban Fantasy würde sich das sogar als Grundlage für Magie eignen.

Die Gruppen von Werten habe ich aus der „Wertespinne“ zusammengestellt: Je drei nebeneinanderliegende (ähnliche) und die ihnen gegenüberliegenden. Das Ergebnis gefällt mir ganz gut: Der Charakter wird durch drei Hauptwerte klarer definiert, und die Werte liefern ein Spannungsfeld für Gruppen, denn wer Selbstbestimmung will, wird mit Leuten aneinandergeraten, die regeltreu oder traditionell leben wollen.

Soviel erstmal zu dieser Idee. Ich wünsch euch viel Spaß beim Spielen und würde mich freuen zu hören, was ihr davon haltet!


  1. Die Inhalte des Kurses für etwas anderes als den Kurs nutzen und damit gerade das Ziel des Kurses verfolgen — ich mag das ☺ 

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„Das Regelwerk meiner Träume zu diesem Zweck [eigene Rollenspielwelten] sollte… auf verschiedene Hintergründe und Welten anwendbar sein… einfache und überschaubare Regeln bieten… [und] frei sein… Und wer hätte das gedacht, das 1W6-System erfüllt alle diese Anforderungen.“
— RowC
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